Omer Klein






„Klein zeigt mit seiner Schnelligkeit, Fingerspitzengefühl, Raffinesse und Kreativität, dass er zu der kleinen Gruppe der Meisterpianisten gehört.“ Süddeutsche Zeitung
Die Musik des Pianisten und Komponisten Omer Klein ist in ihrer organischen Adaption höchst unterschiedlicher Inspirationsquellen „grenzenlos“ (New York Times), während Klein gleichsam kontinuierlich „die Mainstream-Jazz-Konzepte in die Zukunft schwingt“ (Time Out, New York). Als produktiver Performer und Komponist hat Klein zehn Alben unter eigenem Namen und über 100 Originalkompositionen veröffentlicht.
Als Solist und Band-Leader trat er beim North Sea Jazz Festival, beim Nice Jazz Festival, in der Jazz at Lincoln Center-Konzertreihe, in der Londoner Queen Elizabeth Hall, in der Swing Hall Tokyo, der Elbphilharmonie, der Alten Oper Frankfurt, beim Bremer Musikfest, den Dresdner Musikfestspielen, dem Schleswig-Holstein Festival, dem Wiener Konzerthaus, der Berliner Philharmonie und in vielen weiteren, renommierten Konzerthäusern auf.
Mit dem Bassisten Haggai Cohen Milo und dem Schlagzeuger Amir Bresler gründete Klein 2013 das Omer Klein Trio. Die drei Musiker spielen Kleins Kompositionen ein und touren ausgiebig. Ihr Debütalbum „Fearless Friday“ (2015) wurde als „eine der lohnenswertesten Piano-Trio-Veröffentlichungen der letzten Jahre“ (All About Jazz) gefeiert.
Bei Warner Music produzierte Klein fünf Alben: „Sleepwalkers“ (2017) ist eine Trio-Erkundung von gesellschaftlichen Themen im Informationszeitalter, für die das Omer Klein Trio 2018 einen ECHO Award verliehen bekam. Der folgte 2019 das Album „Radio Mediteran“. Analoge Synthesizer und Percussion erweiterten das klassische Trio-Format, was „ein sehr zeitgemäßes, fortschrittliches Album voller feiner Grooves und starker Melodien“ (Hamburger Abendblatt) schuf. „Personal Belongings“ (2021), Kleins drittes Album für Warner Music, ist ein ebenso verwobenes wie berührendes Solo-Klavier-/Trio-Programm.
2023 erlebte Klein einen seiner kreativen Höhepunkte: Er veröffentlichte sein viertes Album bei Warner, „Life & Fire“, anlässlich des 10-jährigen Jubiläums seines Trios; komponierte und spielte die vielbeachtete Partitur für das Tanz-/Theaterstück 10 Odd Emotions am Schauspiel Frankfurt; brachte sein erstes symphonisches Projekt zur Uraufführung mit dem Babelsberger Filmorchester − ein abendfüllendes Programm seiner für Trio und Orchester arrangierten Kompositionen; und veröffentlichte Ende des Jahres sein fünftes Album für Warner, das intime Solo Klavierset „Season Bright“.
Kleins Zusammenarbeit mit dem Mandolinen-Star Avi Avital wird als kreatives Aufeinandertreffen zweier Beseelter gelobt. Teil der Kollaboration bestand anfänglich aus improvisierten, neuen Sätzen für J. S. Bach; Stücke von Klein, die Avital aufführte. Zu Kleins weiteren Kollaborationen zählt seine Projekte mit der NDR und HR Big Band, die 2019 und 2024 Premiere feierten, und sein Duo-Projekt mit dem Klassik-Perkussionisten Alexej Gerassimez, das auf ihre gemeinsame Künstlerresidenz 2017 bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern folgte.
Im Herbst 2022 saß Omer Klein erstmals mit von ihm für Klavier und Streichquartett arrangierten und neu komponierten Stücken zusammen mit dem Aris Quartett auf der Bühne des Konzerthauses Dortmund. Omer Klein war unzählige Male für den Deutschen Jazzpreis nominiert, u.a. 2025 mit seinem Trio als bester „Live Act des Jahres“. Bei Klein, „einem der faszinierendsten Künstler, die dieses Land in der letzten Dekade hervorgebracht hat“ (City Mouse Tel Aviv), sind seine israelischen Musikwurzeln klar und deutlich hörbar. Er komponierte Songs für ikonische Sänger wie Arik Einstein, Gidi Gov, Yehudit Ravitz und Rons Kenan, mit denen er teils auch auftrat. Er zeigt regelmäßig Präsenz beim Red Sea Jazz Festival, beim Tel Aviv Jazz Festival und „dehnt die musikalischen Horizonte dieses Landes aus“ (Haaretz).
Omer Klein wurde 1982 in Israel geboren und wuchs in Netanya auf. Er ist der Sohn israelischer Eltern und das Enkelkind von tunesisch-lybisch-ungarischen Migranten. Mit fünf Jahren begann Klein, Keyboard-Instrumente zu spielen. Mit 13 Jahren richtete er seinen Fokus auf das Piano, während er bereits zuvor komponierte und improvisierte.
Er studierte an der Thelma Yellin High School of the Arts Givatayim, bevor er als Stipendiat nach Amerika zog, um am New England Conservatory in Boston zu studieren. Dort ließ er sich in Jazz Piano von Danilo Perez und Ran Blake unterrichten, während er Klassisches Piano bei Alexander Korsantia lernte. 2005 zog Klein nach New York, wo er sein Studium privat unter der Leitung von Fred Hersch vertiefte.
Seit 2009 lebt er in Deutschland. Die Alte Oper Frankfurt lud ihn für die Saison 2024/2025 als „Artist in Residence“ ein. Dort präsentierte er u.a. sein neues Sextett „Omer Klein & The Poetics“ und wurde dafür vom Publikum sowie den Medien frenetisch gefeiert.
Im März 2026 wird er mit „Omer Klein & the Poetics“ ein erstes gemeinsames Album veröffentlichen und im Großen Saal der Elbphilharmonie, dem Konzerthaus Dortmund, dem Porgy & Bess in Wien, dem Forum Ludwigshafen sowie dem Bergson in München vorstellen.
Seit Oktober 25 hat er eine Professur für Jazzklavier an der Hochschule für Musik und Theater München inne.
Er ist Steinway-Künstler.