Renaud Capuçon

Renaud Capucon
Renaud Capucon

Ein weltoffen feinsinniger Gentleman mit schier unerschöpflichem Repertoire, der die Geige in all ihren Facetten singen lässt – Violinist Renaud Capuçon ist unumstritten einer der führenden Musiker unserer Zeit. Ob als Solist, Kammermusiker, Festivalleiter oder Pädagoge: Der Franzose mit dem unverkennbar dunkel schillernden Ton vereint in seinen vielfältigen Projekten und seinem breiten Repertoire Kreativität und Virtuosität, und brilliert in der Zusammenarbeit mit renommierten Orchestern, Dirigent:innen und Musikerkolleg:innen.

 

Geboren 1976 in Chambéry, begann seine musikalische Ausbildung mit 14 Jahren am Pariser Konservatorium, wo er noch während seines Studiums zahlreiche Preise gewann. Danach studierte er in Berlin bei Thomas Brandis und Isaac Stern. 1997 ernannte ihn Claudio Abbado zum Konzertmeister des Gustav Mahler Jugendorchesters, in dem er drei Jahre lang mit Dirigenten wie Pierre Boulez, Seiji Ozawa, Franz Welser-Möst und Claudio Abbado zusammenarbeitete.

 

Seitdem hat sich Renaud Capuçon als einer der bedeutendsten Violinsolisten der Gegenwart etabliert. Er konzertierte mit führenden Orchestern wie den Berliner und Wiener Philharmonikern, dem Boston Symphony Orchestra, New York Philharmonic, Los Angeles Philharmonic, Filarmonica della Scala, London Symphony Orchestra, Orchestre de Paris, Orchestre National de France, Orchestre Philharmonique de Radio France, Münchner Philharmoniker und Yomiuri Nippon Symphony Orchestra unter der Leitung von namhaften Dirigenten wie Daniel Barenboim, Semyon Bychkov, Stéphane Denève, Christoph von Dohnányi, Gustavo Dudamel, Christoph Eschenbach, Bernard Haitink, Daniel Harding, Paavo Järvi, Klaus Mäkelä, Andris Nelsons, Yannick Nézet-Séguin, François-Xavier Roth, Lahav Shani, Tugan Sokhiev, Robin Ticciati, Long Yu und Jaap van Zweden. Höhepunkte der Saison 2025/26 sind zwei Auftritte in der Carnegie Hall, eine Europatournee mit dem Budapest Festival Orchestra unter Iván Fischer sowie Wiedereinladungen zum Gewandhausorchester Leipzig, zur Staatskapelle Berlin sowie zum Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.

 

Eine besonders wichtige Rolle im Wirken Renaud Capuçons nimmt die Kammermusik ein. Nicht nur als Künstlerischer Leiter des von ihm gegründeten Festival de Pâques in Aix-en-Provence, der Sommets Musicaux de Gstaad sowie der Rencontres Musicales d'Évian lebt er seine Liebe für die kleiner besetzten Formen aus. Kammermusikalische Einladungen führen den Geiger u.a. zu den Festivals in Salzburg, Edinburgh, Luzern, Verbier, Roque d’Anthéron und Tanglewood. Zu seinen musikalischen Partner:innen zählen die Pianist:innen Martha Argerich, Nicholas Angelich, Yefim Bronfman, Khatia Buniatishvili, Hélène Grimaud, Igor Levit, Maria João Pires und Yuja Wang, Bratscher Yuri Bashmet sowie die Cellist:innen Julia Hagen und Gautier Capuçon.

 

Darüber hinaus hat er Frankreich bei prestigeträchtigen internationalen Veranstaltungen vertreten: So war Renaud Capuçon u. a. mit Yo-Yo Ma unter dem Pariser Arc de Triomphe anlässlich der offiziellen Gedenkfeier zum 100. Jahrestag des Waffenstillstands nach dem Ersten Weltkrieg zu hören und spielte für die Staats- und Regierungschefs beim G7-Gipfel in Biarritz. Zuletzt trat er gemeinsam mit seinem Bruder Gautier Capuçon bei der feierlichen Wiedereröffnung der Kathedrale Notre Dame de Paris vor über 1500 internationalen Gästen auf.

 

Seit 2021 ist er Künstlerischer Leiter des Orchestre de Chambre de Lausanne, das er als Dirigent oder von der Violine aus leitet. Als Gastdirigent wird er regelmäßig u. a. von den Wiener Symphonikern, der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker, dem Gürzenich Orchester Köln und dem Orchestre National du Capitole de Toulouse eingeladen. In der Saison 2025/26 folgen u. a. eine Tournee mit dem Chamber Orchestra of Europe, erneute Auftritte mit dem Luxemburg Philharmonic und dem Orchestre National de Mulhouse sowie Dirigierdebüts mit den Hamburger Symphonikern, Orchestre Philharmonique Royal de Liège, Orchestre National de Mulhouse, Symfonieorkest Vlaanderen und dem Orchestra of St. Luke’s im Rahmen des Bach Festivals 2026 in der Carnegie Hall.

 

Mit seiner mehrfach international ausgezeichneten Diskografie hat sich Renaud Capuçon bereits jetzt ein Denkmal gesetzt: Seit 2022 erschienen in Partnerschaft mit der Deutschen Grammophon ein hochgelobtes Duo-Album mit Martha Argerich, sämtliche Mozart-Violinsonaten gemeinsam mit Kit Armstrong sowie Mozarts Violinkonzerte mit dem Orchestre de Chambre de Lausanne.

 

Zuvor wurden bei Erato/Warner Classics Elgars Violinkonzert und Violinsonate mit dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Simon Rattle sowie Aufnahmen von Violinkonzerten von Vivaldi und Saint-George mit dem Orchestre de Chambre de Lausanne veröffentlicht. Außerdem entstand ein digitales Album mit den beiden Klavierquartetten von Mozart, das bei „Beau Soir Productions“ erschien, Renaud Capuçons einzigartiger Initiative, die junge Talente in einer entscheidenden Phase ihrer Karriere umfassend unterstützt. Sein Album „Au Cinema“ mit beliebten Filmmusiken erhielt im Februar 2024 eine Fortsetzung: „Les Choses de la Vie – Cinema II“. Zu seinen jüngsten Veröffentlichungen zählen eine Gesamteinspielung der 16 Mozart Sonaten mit Kit Armstrong, die Mozart-Violinkonzerte mit dem Orchestre de Chambre de Lausanne, ein Album mit Werken von Fauré anlässlich dessen 100. Todestages. 2025 erschien eine CD-Box mit Werken von Richard Strauss, darunter eine neue Studioaufnahme des Violinkonzerts mit den Wiener Symphonikern unter Petr Popelka sowie eine Einspielung von „Ein Heldenleben“ mit dem Gustav Mahler Jugendorchester unter Seiji Ozawa aus dem Jahr 2000.

 

Für Januar 2026 ist die nächste Veröffentlichung bei der Deutschen Grammophon geplant.

 

 

Seit 2014 unterrichtet Renaud Capuçon an der Hochschule für Musik in Lausanne. 2011 wurde er zum Chevalier de l’Ordre national du Mérite und 2016 zum Chevalier de la Légion d’honneur ernannt. Im März 2020 veröffentlichte er sein erstes Buch, Mouvement perpétuel.

 

Renaud Capuçon spielt die Guarneri-Violine „Panette“ von 1737, die zuvor Isaac Stern gehörte.

 

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