Elena Bashkirova

„Kammermusik ist die Seele der Musik“, hat Elena Bashkirova einmal gesagt. Diesem Credo folgen die vielfachen Aktivitäten der Pianistin in ihren Rollen als Solistin, Liedbegleiterin, Ensemblemusikerin und Programmgestalterin. Der Geist des einfühlsamen Miteinanders bestimmt Bashkirovas Haltung als Interpretin wie Vermittlerin von Musik.

 

Zu den Höhepunkten der Saison 2023/24 gehören Auftritte als Solistin mit dem Transylvania State Philharmonic Orchestra in Cluj und dem Orchester der Opera de Marseille beide unter der Leitung von Lawrence Foster, dem Cantus Firmus Orchestra in Plovdiv unter der Leitung von Georgi Dimitrov und dem Sofia Philharmonic Orchestra, um nur einige zu nennen. Weitere mehrtägige Kammermusik-Residenzen sind mit dem Jerusalem Chamber Music Festival Ensemble im Konzerthaus Blaibach, im Musikverein Wien, in der Frauenkirche Dresden (unter der Leitung von Daniel Hope) und in der Kölner Philharmonie geplant. In Südamerika wird das Ensemble im April 2024 mehrere Konzerte geben. Darüber hinaus wird Elena, die auch Präsidentin des Mendelssohn-Hauses Leipzig ist, zwei Abende mit Mendelssohn Fokus im Dezember 2023, im Boulez Saal Berlin, kuratieren. Weitere künstlerische Kooperationen mit Thomas Hampson führen sie im Januar nach Israel und sie wird Solokonzerte u.a. beim Klavierfestival Ruhr und in Ludwigsburg geben.

 

Bashkirova entstammt einer mehrere Generationen zurückreichenden russischen Musikerdynastie. In Moskau geboren, begann sie ihr Studium im Alter von 15 Jahren in der Klasse ihres Vaters, des legendären Klavierpädagogen Dmitry Bashkirov.

 

Zusammen mit dem Geiger Gidon Kremer, mit dem sie auch regelmäßig im Duo auftrat und mehrere Aufnahmen einspielte, verließ sie 1978 die Sowjetunion und ließ sich in Paris nieder. Künstlerisch geprägt wurde Elena Bashkirova insbesondere durch die Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Pierre Boulez, Sergiu Celibidache oder Michael Gielen. Mit ihrem Mann Daniel Barenboim lebt sie seit 1992 in Berlin.

 

1998 gründete Bashkirova das Jerusalem International Chamber Music Festival, das sie als Künstlerische Leiterin seither alljährlich im September gestaltet. Das Kammermusikfest, das einige der herausragenden Solisten aus aller Welt miteinander in Austausch bringt, ist zu einer tragenden Säule des kulturellen Lebens in Israel geworden. Seit 2012 findet alljährlich im April zudem das Festival Intonations im Jüdischen Museum Berlin statt, das ebenfalls viel Beachtung erfährt. Gemeinsam mit den Musikerinnen und Musikern der beiden Festivals ist Elena Bashkirova regelmäßig bei den bedeutendsten Kammermusikreihen in Europa und Übersee zu Gast. Zu den internationalen Tourneen kommen Auftritte bei Sommerfestivals wie dem Lucerne Festival, dem Rheingau Musik Festival, dem George Enescu Festival in Bukarest oder dem Beethovenfest Bonn. Mehrere Aufnahmen dokumentieren Höhepunkte der von Bashkirova kuratierten Konzerte in wechselnden Musikerkonstellationen.

 

Einen zentralen Aspekt der künstlerischen Tätigkeit der Pianistin bildet das Lied. Zu den Sängerinnen und Sängern, mit denen Elena Bashkirova regelmäßig im Duo auftritt, gehören Anna Netrebko, Olga Peretyatko, Dorothea Röschmann, René Pape und Robert Holl.

Bashkirovas Einspielung der beiden Tschaikowsky-Zyklen „Die Jahreszeiten“ und „Kinderalbum“ wurde 2017 mit dem ICMA Award in der Sparte „Solo Instrument“ ausgezeichnet. Eine Aufnahme der kompletten „Poetischen Stimmungsbilder“ op. 85 von Antonín Dvořák erschien im Oktober 2020.

 

Elena Bashkirova trägt die Ehrendoktorwürde der Ben-Gurion University of Negev. 2018 ehrte das Klavierfestival Ruhr sie mit seinem Preis. Als Nachfolgerin des Dirigenten Kurt Masur wurde Bashkirova kürzlich zur Präsidentin der Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stiftung in Leipzig ernannt.

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